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Psoriasis vulgaris
(Schuppenflechte)
Die Schuppenflechte ist eine häufige Erkrankung. Ca. 1% bis
2% aller Europäer leiden an Schuppenflechte, das sind in Deutschland
ca. 1 bis 2 Millionen Menschen. Männer und Frauen sind gleich
häufig betroffen. Das erste Auftreten ist oft um das 20. Lebensjahr
herum, in der Folgezeit verläuft die Erkrankung oft in Schüben.
Die Schuppenflechte ist eine genetisch bedingte Erkrankung.
Vererbt wird nicht die Krankheit an sich, sondern die Veranlagung(Disposition),
im Laufe des Lebens eine Psoriasis zu entwickeln. Leidet ein Elternteil
an Psoriasis, liegt die Wahrscheinlichkeit für das Kind, eine
Schuppenflechte zu entwickeln, bei 20%, sind beide Elternteile betroffen,
liegt das Risiko bei 60%.
Die Intensität der Erkrankung unterliegt großen Schwankungen,
sodass der Verlauf für den einzelnen Patienten nicht vorhersagbar
ist.
Wodurch wird ein Psoriasis-Schub ausgelöst?
Dies ist sehr unterschiedlich von Patient zu Patient.
Häufige Auslöser sind schwere Infektionserkrankungen
(besonders Erkrankungen wie Angina oder Scharlach), aber auch Alkoholmissbrauch,
Verletzungen, Verbrennungen, Unfälle, Operationen, seelische
Belastungen und Stress können einen neuen Schub auslösen.
Ebenso können Klimawechsel oder Zeiten hormoneller Umstellungen
(Schwangerschaft, Wechseljahre) zur Erstmanifestation oder zu einer
Verschlechterung führen.
Weitere mögliche Auslöser sind Medikamente
wie Betablocker, ACE-Hemmer (= Hochdruckmittel ) oder das Malaria-Mittel
Chloroquin
Die Ausprägung der Psoriasis ist sehr unterschiedlich.
Teils sind nur mechanisch belastete Bereiche wie Ellenbogen und
Knie betroffen, teils können der ganze Körper wie auch
Nägel und Gelenke (Psoriasis-Arthropathie) betroffen sein.
Die Therapie richtet sich nach der Ausprägung
der Schuppenflechte. Sie umfasst neben der Körperpflege die
örtliche Behandlung der Herde mit Harnstoff- oder Salicylsäure-haltigen
Salben zur Schuppenlösung, die Anwendung von Dithranol
(einem seit vielen Jahren in der Psoriasis-Therapie bewährtem
Wirkstoff), Kortisone, Vitamin D3-Abkömmlinge
(Wirkstoffe sind Calcipotriol und Tacalcitol) sowie die Behandlung
mit Licht. Lichttherapie wird UV-B
Licht (SUP) oder UV-A Licht als sog. Creme-PUVA-Therapie
durchgeführt.
Bei schweren Formen der Psoriasis wird eine systemische Therapie,
d.h. die Einnahme von Tabletten, zum Einsatz kommen. Derzeit stehen
zur Behandlung der schweren Psoriasis Medikamente
mit den Wirkstoffen Etretinat und Acitretin
sowie Fumarsäureester und Cytostatitika bzw.
Immunsuppressiva wie Methotrexat oder Ciclosporin
zur Verfügung. Diese Medikamente sind jedoch mit deutlichen
Nebenwirkungen behaftet, sodass sie nur bei ausgewählten Patienten
und unter engmaschiger Kontrolle, insbesondere von diversen Blutwerten,
eingesetzt werden.
Selbsthilfegruppe:
Deutscher Psoriasis Bund e.V.
Seewartenstraße 10
20459 Hamburg
Telefon 040/ 22 33 99-0
Telefax 04/ 22 33 99-22
www.psoriasis-bund.de
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